Der eingewechselte Arturo Vidal und Doppeltorschütze Luis Suárez hatten einen großen Anteil am späten Sieg gegen Inter Mailand. Abgesehen von seinen Toren agierte der Uruguayer jedoch oftmals sehr unglücklich. Insbesondere in der ersten Halbzeit hatten Barça immer wieder Probleme mit der Inter-Offensive und Glück, dass es nur mit 0:1 in die Kabine ging. Unsere Brennpunkte.
Luis Suárez zwischen Genie und Wahnsinn
Mit seinen beiden Toren machte der Uruguayer den so wichtigen ersten Sieg im zweiten Gruppenspiel der Champions-League-Saison 2019/20 perfekt. Beide Tore waren dabei auf unnachahmliche Art und Weise und (insbesondere das 1:1) auch technisch höchst anspruchsvoll. Alleine aufgrund der Qualität und Bedeutung der beiden Tore verdient sich Suárez den Barçawelt Man-of-the-Match-Award.
Dabei agierte der Sturmtank lange Zeit unauffällig und unglücklich. Suárez’ Spiel war bis zu seinem ersten Treffer gekennzeichnet von technischen Problemen, Stockfehlern und teilweise desaströsen Abspielfehlern. Dies lag jedoch nicht nur an ihm – er bekam kaum Bälle und wenn er welche bekam, waren diese extrem schwierig zu kontrollieren. Außerdem fehlte insbesondere im Zusammenspiel mit Griezmann noch die Harmonie.
Aber letztendlich werden Stürmer eben an Toren gemessen – und in dieser Hinsicht lieferte Suárez voll ab und zeigte, dass er nach wie vor zu besten seines Fachs gehört.
Gamechanger Arturo Vidal
Viele Fans des FC Barcelona werden sich verwundert die Augen gerieben haben: Ein offensichtlich unverletzter Sergio Busquets wird kurz nach der Halbzeit ausgewechselt. Eine absolute Seltenheit bei den Katalanen, aber in diesem Fall genau die richtige Entscheidung von Trainer Ernesto Valverde. Durch die Hereinnahme von Krieger Vidal veränderte sich das Barça-Spiel schlagartig.
Nicht nur aufgrund seines Assists zum 1:1 war Vidal gegen Inter einer des besten Akteure in Blaugrana. Durch seine Laufstärke und Präsenz konnte er als Box-to-Box-Spieler einen großen Raum sowohl in der Defensive als auch in der Offensive abdecken. Gepaart mit seinen regelmäßigen Vorstößen in die Sturmspitze war er für die Inter-Abwehr eine ständige Bedrohung.
Ein schöner Nebeneffekt der Vidal-Einwechslung: Frenkie de Jong rückte etwas weiter zurück und konnte dort das Spiel besser diktieren. Und auch Lionel Messi hatte durch Vidals Vorstöße plötzlich viel mehr Platz als zuvor und konnte das Spiel endlich an sich reißen und einige gefährliche Situationen kreiren.
Barças Probleme bei Inters Konter
Insbesondere in der ersten Halbzeit standen die Mailänder defensiv sehr kompakt und konnten offensiv immer wieder Nadelstiche setzen, die Barça vor große Probleme stellte. Die beiden beweglichen Stürmer Alexis Sanchez und Lautaro Martinez wurden des Öfteren gefährlich. Gründe, weshalb Inter regelmäßig gefährliche Konter starten konnte, gab es mehrere.
Zum einen standen die Italiener sehr tief, weshalb die Katalanen mit vielen Spielen aufrücken mussten, um überhaupt Torchancen erarbeiten zu können. Andererseits hatte Barcelona bis zur Einwechslung Vidals nur selten Erfolg im Gegenpressing beziehungsweise war die erste Pressingreihe sehr einfach zu überspielen. Auch die Schnelligkeit und Beweglichkeit der Inter-Offensive machte insbesondere Busquets, Piqué und Lenglet zu schaffen.
Mit etwas Glück und einem erneut überragendem Marc-André ter Stegen kassierte man nur ein Gegentor und schaffte es letztendlich, den Rückstand noch in einen Sieg umzumünzen.