Nach dem klaren 3:0-Heimerfolg im Rückspiel gegen Chelsea zog der FC Barcelona zum elften Mal in Folge in das Viertelfinale der Champions League ein – Rekord! Lionel Messi erzielte dabei zwei Treffer und erreichte dabei auch die 100-Tore-Marke in der ewigen Torschützenliste. Zudem gelang der erste Sieg gegen die Londoner nach zwölf Jahren und die perfekte Revanche für das unglückliche Halbfinal-Out im Jahr 2012. Nach zwei Viertelfinal-Pleiten in den letzten zwei Saisonen gegen Atletico Madrid und Juventus Turin strebt man im Lager der Katalanen wieder den Einzug ins Halbfinale an. Leicht wird es nicht, sind in der kommenden Runde doch bärenstarke Mannschaften vertreten. Im Folgenden erfahrt ihr mehr über die sieben weiteren Viertelfinalisten.
Real Madrid
Ein klingender Name im Weltfußball. Der Rekordsieger und Titelverteidiger ist auch dieses Jahr wieder ein heißer Kandidat auf den Gewinn dieser Trophäe. Der Erzrivale aus der Hauptstadt sieht in der Champions League einen Rettungsanker für diese Saison, sind es in der Meisterschaft doch ganze 15 Punkte Rückstand auf Barcelona und im Cup war schon im Viertelfinale Endstation. Allerdings wurde mit dem überraschend souveränen Aufstieg im Achtelfinale gegen die Millionentruppe von Paris Saint-Germain ein Ausrufezeichen in Richtung Konkurrenz gesetzt. Ein Gesamtscore von 5:2 spricht Bände, vor allem die abgebrühte und starke Leistung im Rückspiel in Paris stach dabei ins Auge. Top-Torjäger Cristiano Ronaldo fand außerdem wieder zu seiner Treffsicherheit und erzielte in diesen zwei Spielen 3 Tore, womit er seine Führung in der CL-Torschützenliste auf beachtliche 117 Treffer ausbaute. Man würde zum insgesamt fünften Mal in einem K.o.-Duell im Europapokal auf den katalanischen Erzrivalen treffen, zum ersten Mal seit 2011. An dieses Duell erinnert man sich in Madrid aber ungern, gegen den späteren Titelträger aus Barcelona scheiterten die Madrilenen im Halbfinale und kassierten dabei eine 0:2-Heimniederlage. Die jüngste Vergangenheit mit drei Titeln in vier Jahren beweist jedoch eines: Real kann Champions League!
Liverpool FC
Die “Reds” aus Liverpool befinden sich nach fast einem Jahrzehnt wieder im Kreis der ganz Großen in Europa. Nach dem Gruppensieg wurde auch der portugiesische Spitzenverein FC Porto im Achtelfinale eliminiert. Mit dem überzeugenden 5:0-Hinspielsieg in Portugal wurden dabei schnell die Weichen auf Aufstieg gestellt. Jürgen Klopp hat in seiner dritten Saison in Liverpool den Spielern endgültig sein Spielverständnis eingeimpft und den Abgang von Philippe Coutinho nach Katalonien gut weggesteckt. Mit Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané ist man an der Anfield Road mit einem starken Trio im Angriff vertreten. Da es in der Premier League wohl nur mehr darum geht, sich auch für die kommende CL-Saison zu qualifizieren, ist der Titel dieses Jahr ein großes Ziel bei den Roten. Der 18-malige englische Meister kann auf positive Erinnerungen gegen Barça zurück blicken. Im Achtelfinale 2007 wurden die Katalanen auf dem Weg ins Finale aus dem Weg geworfen, dabei siegte man im Camp Nou mit 2:1. Im Rahmen des Champions Cup 2016 traf Liverpool ebenfalls auf Barça und siegte überraschend deutlich mit 4:0. Vorsicht ist also geboten!
Juventus Turin
Die “Vecchia Signora”, die Alte Dame aus Norditalien gehört sicherlich zu den Favoriten in diesem Wettbewerb. In der Gruppenphase sprang nur Platz 2 hinter Barça heraus, jedoch schaffte man mit einem Kraftakt im Wembley-Stadion gegen Tottenham doch noch den Aufstieg ins Viertelfinale. Zudem ist man in Europa seit gut fünf Jahren zu Hause ungeschlagen und auch in der Liga wieder auf Meisterkurs, nachdem man sich von Napoli mit 4 Punkten Vorsprung etwas absetzen konnte. Das Double ist auch diese Saison wieder möglich, im Cupfinale heißt der Gegner AC Milan. 2015 verlor man zwar in Berlin das Finale gegen Barça mit 1:3, die Begegnung aus dem Vorjahr spricht jedoch klar für die Turiner. Nach einem klaren 3:0-Heimsieg ließ man im Camp Nou nichts mehr anbrennen und erreichte in weiterer Folge das Endspiel, das zweite innerhalb von 3 Jahren, wo man jedoch Real Madrid unterlag. Mit Torhüter-Legende Gianluigii Buffon und dem argentinischen Sturmduo Gonzalo Higuaín-Paulo Dybala ist Juve auch diese Saison gewillt, das Finale zu erreichen.
Manchester City
Die Mannschaft der Stunde im europäischen Fußball, wenn man so will. In der Premier League marschieren die Citizens unaufhaltsam Richtung Meistertitel und mit dem Ligacup ist der erste Titel der Saison bereits eingetütet, als man vor wenigen Wochen Arsenal mit einem 3:0 keine Chance ließ. Ex-Barça-Coach Pep Guardiola ist in seiner zweiten Saison bei den Hellblauen aus Manchester endgültig angekommen und hat mit einem begeisternden Angriffsfußball den Gegnern schon Respekt eingeflößt, Basel war im Achtelfinale trotz einer sensationellen 1:2-Heimniederlage kein Stolperstein. Das nationale Triple ist nicht mehr möglich, da man sich im FA-Cup gegen Wigan blamiert hat, der Fokus liegt in diesem Jahr ohnehin ganz klar auf den erstmaligen Gewinn der Champions League. Gegen Barça gab es in den letzten Jahren jedoch nichts zu holen: In den Achtelfinals 2014 und 2015 war man mit Gesamtscores von 1:4 bzw. 1:3 ohne Chance, in der Gruppenphase der Vorsaison setzte es eine 0:4-Klatsche im Camp Nou. Das Heimspiel konnte allerdings mit 3:1 gewonnen werden. Nun möchte die Guardiola-Elf nach dem Halbfinal-Einzug 2016 mehr, bestimmt kein Wunschlos im Lager der Katalanen!
FC Sevilla
Die Jungs aus Andalusien sind DIE Überraschung in der Runde der letzten Acht. Die Startruppe von Manchester United wurde im Old Trafford mit 2:1 besiegt, was den erstmaligen Einzug in ein CL-Viertelfinale bedeutete. In der Liga sind die Südspanier im Kampf um die internationalen Plätze voll dabei und bekanntlich steht man auch im Cupfinale gegen Lionel Messi & Co. In La Liga ist man bereits vergangenen November auf Barça getroffen, wo die Weißen im Camp Nou knapp mit 1:2 den Kürzeren gezogen haben. Mit dem Matchwinner von Old Trafford, Ben Yedder und dem Kolumbianer Muriel haben die Sevillaner zwei gefährliche Stürmer in ihren Reihen. Die Anreise wäre zwar kurz, aber die spielfreudigen Andalusier sind nicht zu unterschätzen, ist man doch fünfmaliger UEFA-Cup-/Europa-League-Sieger. Rekord!
AS Roma
Ganze zehn Jahre hat es gedauert, aber die Mannschaft aus der ewigen Stadt hat es wieder geschafft: die Qualifikation für das Viertelfinale ist geglückt. Dabei hätte es für die Römer nach der 1:2-Hinspielniederlage gegen Shakhtar Donetsk auch ins Auge gehen können, ein Treffer des Bosniers Edin Dzeko im Stadio Olimpico löste in der italienischen Hauptstadt jedoch großen Jubel aus. In der Gruppenphase ließ man mit dem ersten Platz vor Chelsea und Atlético Madrid ebenfalls aufhorchen. In der Serie A ist der Meistertitel außer Reichweite und im Cup ist die Roma früh ausgeschieden. Daher gibt es in Rom nur ein Ziel: der erste CL-Titel in der Vereinsgeschichte. Das letzte Aufeinandertreffen mit Barcelona datiert aus der Saison 2015/2016, als man sich bereits in der Gruppenphase gegenüber stand. Nach einem Heim-1:1 schlitterten die Römer im Camp Nou in ein 1:6-Debakel.
Bayern München
Ein Stammgast in der Champions League. Die Münchner sind jedes Jahr einer der Topfavoriten auf den Titel. In der Gruppenphase musste man zwar Paris St. Germain den Vortritt lassen, wo es u.a. auswärts ein 0:3 setzte, aber mit konstant guten Leistungen und der zurück gewonnenen Spielfreude durch Jupp Heynckes ist der deutsche Rekordmeister auch diese Saison wieder auf Triplekurs, ebenso wie der FC Barcelona. Der 72-jähriige Altmeister stellte dabei als erster Trainer eine Bestmarke auf: er feierte als Trainer einer Mannschaft elf Siege in der Königsklasse in Folge. In der Meisterschaft ist der Titel bei 20 Punkten Vorsprung so gut wie fix und im Cup-Halbfinale geht es auswärts gegen Bayer Leverkusen. Im Achtelfinale der Champions League ließ man Besiktas Istanbul mit einem Gesamtscore von 8:1 keine Chance und spazierte regelrecht in die nächste Runde. Im Barça-Jahr 2009 traf man auf die Katalanen im Viertelfinale, wo es im Hinspiel im Camp Nou eine 0:4-Abfuhr gab. 2015 wurde es nach einer starken Schlussphase von Barça ein 0:3. Allerdings konnten sich die Deutschen mit einem Heimsieg im Rückspiel mit Würde aus dem Wettbewerb verabschieden und Barça erlitt seine bisher letzte EC-Heimniederlage vor 5 Jahren gegen..richtig: Bayern München!
Drittes Triple für Barça?
Ernesto Valverde hat seit der Übernahme im Sommer 2017 viel Stabilität ins Team gebracht. Das Ergebnis lässt sich sehen: Alle drei Titel der Saison sind noch möglich, was das dritte Triple in der Vereinsgeschichte bedeuten würde. Der Abgang von Neymar wurde mehr als nur weggesteckt, die Offensive präsentiert sich bärenstark und strahlt große Spielfreude aus. Nach den Enttäuschungen der letzten beiden CL-Saisonen will man im Lager der Katalanen am Ende der Saison wieder ganz oben stehen. Es wäre der erste Titel seit 2015 und der sechste insgesamt.
Nun seid ihr gefragt: Wie weit kommt Barça dieses Jahr in der Champions League und wer ist euer Wunschgegner in der nächsten Runde?