Lange Zeit versprühte der FC Barcelona wenig Glanz, doch zwei typische Luis-Suárez-Tore retteten dem Barcelona die drei Punkte gegen Inter Mailand. Während Suárez so zum Man of the Match avancierte, war ein Sturmpartner von ihm erneut schwach. Die Spielerkritik zum knappen Heimsieg in der Champions League.
Marc-André ter Stegen
Rettete mit einer Weltklasse-Parade gegen Lautaro Martinez seine Mannschaft vor dem 0:2 und war auch sonst immer hellwach. Der deutsche Schlussmann untermauerte einmal mehr seine Ausnahmestellung im Tor der Katalanen. Barçawelt-Punkte: 8
Nélson Semedo
Da Júnior Firpo kurzfristig verletzt ausfiel, entschied sich Ernesto Valverde für Semedo auf der Linksverteidiger-Position. Der etatmäßige Rechtsverteidiger machte seine Sache gut, einzig in der Offensivbewegung war er aufgrund seiner eindimensionalen Spielweise – immer mit dem rechten Fuß nach innen – leicht auszurechnen und zu verteidigen. Barçawelt-Punkte: 6
Gerard Piqué
Beim 0:1 rückte er etwas forsch aus der Viererkette und öffnete so den Raum für Martinez, wenngleich der Abpraller natürlich unglücklich genau in die Laufrichtung prallte. Ansonsten eine solide und fehlerfreie Partie des wortgewaltigen Innenverteidigers. Barçawelt-Punkte: 6
Clément Lenglet
Ähnlich wie sein Partner Gerard Piqué hatte Lenglet in Halbzeit eins die ein oder andere Unachtsamkeit, steigerte sich aber im Verlaufe des Spiels und hatte insgesamt alles unter Kontrolle. Barçawelt-Punkte: 5
Sergi Roberto
Dadurch, dass Semedo auf links gebraucht wurde, rückte Sergi Roberto einmal mehr in die Viererkette. Über 90 Minuten defensiv weitgehend aufmerksam, nach vorne weniger Ballaktionen wie sein Gegenüber Semedo. Insgesamt steht Roberto aber seinen Mann, wenn er als Verteidiger gebraucht wird. Barçawelt-Punkte: 6
Sergio Busquets
Der Spanier nahm wie gewohnt die Position zentral vor der Abwehr ein und passte sich dem Gesamtspiel der Katalanen an: Kein nennenswerter Fehler, aber auch kaum entscheidene Akzente. Auffällig war, wie in Halbzeit eins immer wieder Konter um Konter auf Barcelona zurollte, hier hatte Busquets nicht immer alles im Griff. Kurz nach der Pause brachte Valverde Vidal für ihn. Barçawelt-Punkte: 6
Arthur
Der Brasilianer hat sich in dieser Saison endgültig seinen Stammplatz erarbeitet und bei Arthur weiß man, was man kriegt: Viel Ballbesitz, pressingresistentes Spiel und viel Laufarbeit. Das brachte er auch heute, Arthur spielte gegen Inter 101 akkurate Pässe – einzig der letzte, entscheidenede Pass war nicht immer dabei. Barçawelt-Punkte: 7
Frenkie de Jong
Ist immer noch auf der Suche nach seiner Idealposition, spielte zunächst wie zuletzt als rechter zentraler Mittelfeldspieler in der Dreierachse, rückte nach der Auswechslung von Busquets in die Zentrale und kam dort etwas besser zur Geltung. Von dort aus konnte er das Spiel des FC Barcelona besser diktieren. Barçawelt-Punkte: 6
Lionel Messi
Die lange Verletzungspause merkt man Lionel Messi natürlich noch an und dennoch war es meist der Argentinier, der die gefährlichen Aktionen einleitete. So auch das 2:1, das er mit einem Tempodribbling vorbereitete. Zu seiner Bestform fehlt aber noch Spielpraxis und Matchfitness. Barçawelt-Punkte: 6
Luis Suárez
Das ist eben auch Luis Suárez: Lange Zeit war wenig zu sehen vom Uruguayer, am Ende ebnete er seiner Elf mit einem Doppelpack den Sieg. Beide Tore waren typische Suárez-Tore: Beim 1:1 zeigte er seine überragende Schusstechnik beim Volley, beim Siegtreffer nahm er den Ball auf seine Art perfekt in den Lauf mit und vollendete eiskalt. Barçawelt-Punkte: 8, MOTM
Antoine Griezmann
Griezmann kam wieder am linken Flügel zum Einsatz, war wie man ihn kennt bemüht und hatte die beste – und einzige – Chance in Halbzeit eins. Wirkte auf der Außenbahn aber mitunter verloren. Valverde wird sich auf kurz oder lang die Frage stellen müssen, ob diese Position schon die ideale für den Franzosen ist. Wurde nach etwas mehr als einer Stunde ausgewechselt. Barçawelt-Punkte: 4
Arturo Vidal
Valverde brachte ihn früh in der zweiten Halbzeit und der Chilene leitete die Wende ein. Gab dem Spiel durch seine nicht greifbare Spielweise mehr Unberechenbarkeit und durch sein forsches Vorrücken mehr Tiefe. Barçawelt-Punkte: 7
Ousmane Dembélé
Sein Wechsel sorgte für mehr Geradlinigkeit im Spiel der Katalenen, auch wenn man die fehlende Spielpraxis beim Franzosen sah. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung
Trainer Ernesto Valverde
Dass Barcelona lange Zeit einfallslos agierte, lag ebenso am Trainer, wie die Korrekturen, die er in Halbzeit zwei vornahm, zeigten. Barcelona agierte ratlos und planlos in Halbzeit eins gegen das taktisch hervorragend eingestellte Inter – hier hatte Ernesto Valverde gegen sein Gegenüber Antonio Conte eindeutig das Nachsehen. Zur Halbzeit fand Valverde aber offenbar die richtigen Worte, denn in Hälfte zwei agierte Barça klarer und strukturierter in seinen Aktionen. Die Einwechslung von Vidal brachte mehr Tiefe, jene von Dembélé mehr Geradlinigkeit. Am Ende kam Barcelona auch deshalb zum 2:1-Arbeitssieg. Barçawelt-Punkte: 6
Erklärung zur Punktevergabe
10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte: unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: schwache Leistung
3 Punkte: sehr schwache Leistung
2 Punkte: ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall