Robert Lewandowski sprach in einem Interview über die Titelchancen des FC Barcelona, die womöglich fehlende Siegermentalität Barças und Lionel Messi – der für ihn der Topfavorit auf den Ballon d’Or ist und mit dem er gerne zusammenspiele würde.
Robert Lewandowski gab der spanischen Sportzeitung Mundo Deportivo ein großes Interview, in diesem sprach der polnische Starstürmer über die Unterhaltung mit Lionel Messi bei der WM, Barças Chancen auf Titel und vieles mehr.
Robert Lewandowski…
…über die Titelchancen in Liga und Europa League: “Wir müssen natürlich daran denken. Es ist eine große und schwierige Herausforderung, der wir uns stellen müssen, ohne zu sagen, dass wir keine Chance haben – wir sind Erster in La Liga. In der Europa League ist es vielleicht noch zu früh (darüber zu sprechen). Zuerst müssen wir an Manchester United denken, aber in La Liga müssen wir uns auf jedes Spiel konzentrieren, sowohl im Camp Nou als auch auswärts. Wenn wir von Sieg zu Sieg eilen, wird die Liga-Erfolg am Ende immer näher rücken.”
…über das erneute Gruppen-Aus in der Champions League und ob Barça hier das Sieger-Gen fehlte: “Es ist ein schmerzhafter Teil der Saison, ich hoffe, dass die nächste Saison besser wird. Wir hatten eine Menge Verletzungen, aber in den Spielen gegen Bayern und Inter haben wir Fehler gemacht. Der Preis dafür war, nicht mehr in der Champions League zu spielen. Wir wissen, dass wir es besser hätten machen können, und ich bin zuversichtlich, dass wir uns in der nächsten Saison Schritt für Schritt verbessern und vorwärts kommen werden.”
“In der Champions League wussten wir nicht genau, wie man gewinnt oder wie man spielt, um zu gewinnen, aber in La Liga haben wir uns sehr gut geschlagen. Wir haben sehr junge Spieler. Die Erfahrungen, die wir in den letzten Monaten gemacht haben, werden ihnen in der nächsten Saison oder für den Rest dieser Saison helfen. Und ja, manchmal muss man wissen, wie man spielen muss, um zu gewinnen, und was man tun muss, um zu gewinnen. In La Liga haben wir es schon einige Male geschafft, aber man muss weiter arbeiten, denn es gibt Spiele, die man leicht gewinnt und in denen man viele Tore schießt, aber es gibt auch Spiele, in denen man einen schlechten Tag hat und nichts anderes zählt, als zu gewinnen und mit drei Punkten nach Hause zu fahren.”
Lewandowski: “Müssen Siegermentalität haben”
…darüber, ob die Mannschaft psychologisch gesehen nicht auf der Höhe ist: “Es geht nicht darum, an der psychologischen Seite zu arbeiten. Es geht darum, dass unsere Mentalität eine Siegermentalität sein muss. Es spielt keine Rolle, ob wir es gut machen oder nicht. Wir müssen die Idee haben, dass wir am Ende Meister werden wollen.”
…über seine Drei-Spiele-Sperre in La Liga: “Das verstehe ich nicht, denn ich habe dem Schiedsrichter nichts gesagt. Ich habe es dem Trainer, Xavi gesagt. Und für mich bedeutet das nichts Schlechtes, nichts Hässliches. Ich habe nicht verstanden, dass ich dafür eine Sperre von drei Spielen bekommen habe, um ehrlich zu sein. Ich verdiene sie ganz sicher nicht.”
“Im Fall dieses Schiedsrichters (Gil Manzano, Anm. d. Red.) war der Platzverweis korrekt, weil es ein Foul war, ein Spiel Sperre verstehe ich, das wäre korrekt. Aber mich für das, was ich danach getan habe, zu suspendieren – nein. Ich habe nichts gesagt. Ich sprach mit Xavi und Carlos (Naval), unserem Teammanager, der neben dem vierten Offiziellen stand, denn wir wissen, worüber wir ein oder zwei Wochen zuvor gesprochen hatten. Das war’s, es gab eine Geschichte dahinter und ich verstehe den Grund für die Sanktion nicht. Das ist nicht fair.”
Lewandowski verständnislos: “Die Sperre ist für mich zu lang”
…über den goldenen Schuh für den besten Torjäger Europas – Lewandowski hat aktuell 13 Tore, Haaland führt mit 18 Toren: “Darüber denke ich nicht nach, um ehrlich zu sein, man kann Ligen und Vereine nicht vergleichen. Jeder hat seine Ziele, seine Probleme. Letztendlich geht es darum, Spiele und Titel zu gewinnen. Natürlich ist es mein Ziel, mit Toren zu helfen, aber ich arbeite für die Mannschaft. Ich arbeite mit dem Gedanken, dem Team zu helfen, und nicht mit dem Gedanken an mich selbst. Ich weiß, dass ich mit meinen Leistungen Spiele gewinnen kann. Manchmal habe ich einen oder zwei Verteidiger, die mich festhalten oder eng umschließen, und ich muss diesen Raum nutzen, um einen anderen Mitspieler zu finden und zu lernen, wenn ein Gegner sich mehr auf mich konzentriert.”
…über den Ballon d’Or – und ob es schon einen klaren Favoriten gibt: “Allerdings. Es gibt vielleicht noch einen weiteren Spieler, der für denselben Verein spielt, aber es gibt nur eine Weltmeisterschaft, die darüber entscheidet, wer ihn in dieser Saison gewinnt, und Lionel Messi ist jetzt ganz sicher in der Spitzenposition aufgrund dessen, was er erreicht hat. Das bedeutet ihm alles. Jetzt kann er das genießen.”
Lewandowski über Messi: “Wie ein Spielmacher – jeder Stürmer würde gerne neben ihm spielen”
…über seine Unterhaltung mit Messi am Ende des Gruppenspiels Polen gegen Argentinien: “Ich kann nur sagen, dass es ein nettes Gespräch war. Ich möchte nicht erklären, worüber wir gesprochen haben, aber es war ein schöner Dialog.”
…darüber, ob er gerne mit Lionel Messi zusammenspielen würde: “Natürlich. Das hängt nicht von mir ab. Man sieht, dass er jetzt mehr wie ein Spielmacher spielt. Vielleicht schießt er weniger Tore und gibt mehr Pässe an seine Mitspieler weiter, auch wenn er weiter häufig trifft. Aber im Vergleich zu früher ist er heute der Spieler, neben dem jeder Stürmer gerne spielen würde.”
…über die Marke von 30 Pflichtspieltreffern: “In meiner ersten Saison 30 Tore zu schießen wäre großartig. Natürlich kann so etwas passieren. Jetzt werde ich drei Spiele weniger haben, aber ich werde vielleicht auch frischer sein. Normalerweise habe ich bei so vielen Spielen nicht viel Zeit, um mich vorzubereiten oder zusätzliche Trainingseinheiten zu absolvieren. Jetzt kann ich mich auf den Rest der Saison vorbereiten. Wir haben einen Plan, um körperlich stärker zu sein, wenn ich wieder spiele. Die Saison ist sehr lang, es kann positiv sein, weil ich die ganze Saison über frischer und dynamischer sein werde.”
…darüber, ob er im Sommer gerne einer der Mannschaftskapitäne werden würde: “Das wird sich nach der Saison zeigen. Ich denke nicht wirklich darüber nach. Ich konzentriere mich sehr auf die lange Saison, in der viele Spiele anstehen. Für mich ist das kein Thema, das mich beschäftigt. Für mich ist das Wichtigste, dass ich versuche, die Spiele zu verändern und den Spielern auf dem Platz zu helfen, ihr Bestes zu geben.”
…darüber, ob bei Barça weniger Krafttraining gemacht wird als beim FC Bayern München: Hier sind die jungen Spieler jeden Tag in der Fitnessstudio und arbeiten hart. Das hatte ich nicht erwartet, als ich im Sommer hierher kam. Ich weiß nicht, wie es vorher war, es hängt immer von den Spielern ab, aber die Arbeit ist ähnlich wie bei den Bayern, im Fitnessstudio und auf dem Platz. Wenn ich ins Fitnessstudio gehe, sehe ich dort viele Spieler und nicht nur mich. Die meiste Zeit ist das Fitnessstudio voll.”
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