Der FC Barcelona macht weiter seine Hausaufgaben und hat mittlerweile fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Real Madrid. Beim wegen der Supercopa verschobenen Nachholspiel auswärts bei Real Betis (Mittwoch, 21 Uhr, im Barçawelt-Liveticker) soll für die Katalanen nun der neunte Sieg im neunten Spiel seit Jahresbeginn eingetütet werden. Trainer Xavi äußert sich zur Partie gegen die Beticos bei der Pressekonferenz. Die Partie gegen Real Betis rückte aufgrund des Deadline-Days im Wintertransfermarkt bei der Pressekonferenz fast in den Hintergrund. Xavi wiederholte mehrmals, auch ohne Zugänge zufrieden zu sein und legte seinen Fokus ganz klar auf das anstehende Spiel. Den Abgang von Héctor Bellerín bestätigte Barças Coach indes, sprach über die Registrierung Gavis in LaLiga und Ousmane Dembélés Verletzungsdauer.
Vor Real Betis – FC Barcelona: Xavi bei der Pressekonferenz…
…über den 20. Spieltag gegen Real Betis und das 4:2 n.E. im Supercopa-Halbfinale als Referenzwert: „Klar, bringt uns das Spiel was. Pellegrini ändert normalerweise sein System nicht so sehr, denn seines funktioniert sehr gut. Sein Team arbeitet sehr gut und es ist sehr schwer gegen sie anzutreten, sie haben sehr viel Talent. Ich würde sogar sagen, sie gehören zu den besten Teams in La Liga. Auch ohne Ball sind sie sehr gut, sie haben sehr unterschiedliche Spieler wie Borja Iglesias, Sergio Canales, Nabil Fekir. Das sind Fußballer mit einem sehr hohen Niveau. Ich glaube, dass Pellegrini eine tolle Arbeit macht. Im Halbfinale in der Supercopa haben wir uns sehr schwer getan und morgen wird es uns auch schwerfallen, vor allem in ihrem Stadion. Hier fällt es uns immer schwer, Punkte mitzunehmen. Letztes Jahr gewannen wir erst in der Nachspielzeit und sind so noch auf den zweiten Champions-League-Platz in der Tabelle gerutscht. Der Schlüssel wird sein, den Ball zu haben, wir müssen attackieren und Druck ausüben, denn sie sind ein sehr komplizierter Gegner.“
…über Barças momentane Spielweise: „Wenn wir von den letzten sechs Spielen ausgehen, haben wir in vier davon sehr gut gespielt und in den anderen beiden waren wir nicht so gut. Aber im Fußball ist nicht alles logisch, gegen Espanyol haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und nur 1:1 gespielt. Und gegen Girona sind wir offensiv nicht so stark und gewinnen 1:0. Unser Ziel, neben einem guten Spiel, ist gewinnen. Unser ideales Spielmodell ist, den Ball zu haben, die Positionen zu halten, in der gegnerischen Hälfte viele Chancen zu erspielen und so zu gewinnen. Das schafft man aber nicht immer. Manchmal passiert das im Fußball. Du machst ein tolles Spiel und verlierst, oder andersherum. Gegen Real Madrid in der Supercopa hat es zum Beispiel geklappt, wir haben sehr gut gespielt und sie mit 3:1 geschlagen. Wir wollen immer so spielen und den Gegner dominieren, aber das geht nicht. Der Fußball ist immer ausgeglichener, die Teams arbeiten sehr gut, in der Defensive und Offensive. Wir sehen das ganz deutlich bei manchen Teams, denen es gerade sehr schwer fällt zu gewinnen: Liverpool, Bayern, Juve, Inter. Es geht allen so. Im Fußball existiert keine universelle Überlegenheit mehr, der Sport hat sich verändert.“
…über Barças Fähigkeit, die entscheidenden Spiele wieder zu gewinnen, wenn auch knapp: „Wir machen es in sehr vielen Aspekten sehr gut. Nach Ballverlusten reagieren wir exzellent, in der Abwehr brillant, im Pressing spektakulär, denn wir gewinnen viele Bälle in der gegnerischen Hälfte, die zu Toren führen. So haben wir die letzten fünf, sechs Spiele gewonnen. Verbessern müssen wir uns in der Offensive, müssen mehr Risiko gehen. Wir sind die ersten, die Selbstkritik üben, um zu sehen, wo wir besser werden müssen und wo die Leistung schon passt.“
Copa del Rey-Halbfinale: Der FC Barcelona trifft im Clásico auf Real Madrid
…über den letzten Tag der Wintertransferphase: „Wir sind in einer Situation, in der wir erneut sehr vom Financial Fairplay abhängen. Hector Bellerín geht, der leider nicht zu mehr Einsätzen kam und einfach mehr spielen möchte. Er hat um einen Wechsel gebeten, ich verstehe ihn sehr gut und ich möchte mich bei ihm bedanken. Er war in jeglicher Hinsicht vorbildlich und hat sich nie beschwert. Wenn er nicht gespielt hat, war er trotzdem weiter sehr im Team integriert. Jetzt, mit dem Rücktritt von Gerard Piqué, dem Abgang von Memphis und wahrscheinlich Hector würde uns eine neue Verpflichtung helfen. Wir sind offen für eine Verstärkung. Auf welcher Position wissen wir nicht, denn die Situation auf dem Markt ist sehr kompliziert, es bleiben nur noch wenige Stunden. Aber mal sehen, was sich noch machen lässt.“
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…über die schwere Bürde, bei Barça Rechtsverteidiger zu sein: „Bei Hector war es meine Entscheidung, ihm nicht so viele Minuten zu geben. Ich habe mehr Möglichkeiten mit Sergi, Jules oder Ronald gesehen. Ein Rechtsverteidiger muss hier in allem gut sein: Defensive, Offensive, auf der Außenbahn, im Zentrum. Es ist nicht einfach, sich bei Barça durchzusetzen.“
…über die plötzliche Möglichkeit für Barça, jetzt doch Transfers tätigen zu dürfen: „Ich schaue nicht wirklich auf den Markt, wenn ich ehrlich bin. Ich konzentriere mich auf das Spiel morgen gegen Betis. Alle Fragen drehen sich um den Transfermarkt, aber wir haben morgen ein Spiel, in dem wir den Abstand auf den Tabellenzweiten auf acht Punkte erhöhen können. Wir können unsere Siegesserie weiterführen und das ist, was mich im Moment am meisten interessiert. Und falls noch jemand kommt, wird derjenige morgen sowieso nicht spielen, weshalb meine volle Konzentration auf der Partie liegt. Wenn es einen guten Transfer gibt, dann bin ich sehr zufrieden und wenn nicht, bleibe ich auch ruhig. Dann können wir auf die Jugend zurückgreifen.“
…über einen möglichen Transfer von Sofyan Amrabat für Barças defensives Mittelfeld: „Über Spieler, die nicht zu unserem Team gehören, spreche ich nicht gerne. Ich kann nichts dazu sagen, aber er ist ein sehr guter Fußballer, klar.“
…über die Frage, auf welcher Position Xavi persönlich am meisten Verstärkung bräuchte: „Wie schon gesagt, prinzipiell Niemanden. Wer kommt, wird so oder so eine Verstärkung sein, denn wir machen keine voreiligen, hektischen Deals. Wenn es eine gute Alternative gibt, ist das gut, wenn nicht, auch.“
Deadline Day im Ticker | Araujo in der Schwebe – Amrabat kommt nicht, Bellerin weg
…über die Registrierung Gavis in LaLiga: „Ich verstehe nicht viel von Gesetzen, aber was ich sagen kann, ist, dass wir sehr glücklich darüber sind, dass wir ihn eintragen können. Das war eines der Ziele, das wir uns gesetzt hatten und es scheint, als wäre La Liga jetzt am Zug. Ein Richter hat uns Recht gegeben und das ist eine tolle Nachricht. Ich freue mich sehr für Gavi, ich hoffe, dass die Eintragung jetzt erfolgen kann.“
…über die Priorität von Gavis Registrierung vor neuen Transfers: „Die oberste Priorität ist, so wichtige Spieler wie Gavi sicher zu haben. Dass wir ihn jetzt registrieren können, ist sehr wichtig. Außerdem habe ich das Gefühl, dass er wirklich sehr glücklich bei uns ist, ich sehe ihn hier und nicht woanders. Mit seinen 18 Jahren ist er ein Schlüsselspieler für uns.“
…über die Frage, ob die Registrierung von Alejandro Baldé und Ronald Araújo ebenfalls wichtig sei: „Klar, im Umfeld macht man sich darüber Sorgen, aber wir sind sehr ruhig. Gavi, Balde, Araújo fühlen sich Barça alle sehr zugehörig, sie sind glücklich und zufrieden bei uns. Aber natürlich ist es auch wichtig, alle zu registrieren, damit wir auch wirklich sagen können, sie gehören zu uns.“
…über LaLiga-Präsident Javier Tebas und die Frage, ob er Gavis Registrierung mit Absicht verzögere, so wie mit Lionel Messi geschehen: „Das weiß ich nicht, die Frage musst du ihm stellen. Ich kenne ihn kaum, ich habe vielleicht zwei Mal mit ihm gesprochen, wir haben uns begrüßt und mehr nicht. Ich habe zu ihm keine persönliche Beziehung.“
Javier Tebas optimistisch bei Registrierungen von Barça-Transfers
…über die geschätzte Ausfallzeit von Ousmane Dembélé: „Wir wissen es noch nicht, denn seine Verletzung befindet sich in einem Teil der Muskulatur, bei der die Verletzungsdauer schwierig zu bewerten ist. Am Ende hängt es von der Muskulatur eines jeden Einzelnen ab, vom Genesungsverlauf und dem individuellen Gefühl. Es gibt Verletzungen, bei denen kann man ganz sicher von drei Monaten ausgehen, wie bei der von Araújo. Da das aber muskulär ist und in einer schwierigen Zone, ist es schwierig. Das ist das, was mir die Ärzte gesagt haben. Es wird am Ende sehr davon abhängen, wie er sich fühlt.“
Hiobsbotschaft! Dembélé fehlt dem FC Barcelona wochenlang
…über den Einfluss von Dembélés Verletzung auf das Team: „Es ist ein schwerwiegender Verlust und das in einem Moment, in dem er sehr viel Selbstvertrauen hatte und hohe Leistung erbrachte. Er hat oft den Unterschied ausgemacht, extrem viele Chancen herausgespielt und auch in der Abwehr einen großen Beitrag geleistet. Doch wir haben genug Spieler, sowohl im Mittelfeld, als auch auf den Seiten, um ihn gut ersetzen zu können.“
…über Pablo Torre: „Pablo gehört immer noch zum ersten Team, aber es kann auch sein, dass er bei der Jugend spielt, wenn er bei uns nicht so viel zum Einsatz kommt. Das wurde auch ausgemacht, als er unter Vertrag genommen wurde. Ich will aber nicht, dass er verliehen wird, denn ich glaube, wir können ihn noch oft gebrauchen.“
…über die Frage, ob es einen Zugang braucht, um die Abgänge optimal zu kompensieren: „Nein, ich glaube nicht, denn trotz der drei Abgänge, denke ich, dass wir ein gut aufgestelltes Team haben. Normalerweise brauchen wir niemanden, jetzt mit dem Abgang von Hector Bellerín sieht das vielleicht ein wenig anders aus, aber trotzdem bin ich immer noch sehr zufrieden mit dem Kader, den wir jetzt haben.“
…über Raphinha und wie er sich verbessern müsste: „Er muss mehr Aktionen in der Offensive kreieren, sich mehr trauen und entscheidungsfreudiger sein. Aber nicht nur er, das ist generell ein Thema im letzten Drittel, denn das hat uns gegen Girona ein bisschen gefehlt. Wir haben ein solides Spiel gemacht, aber haben weniger Torchancen kreiert als sonst. Wir dürfen auch keine Angst haben, beim entscheidenden Pass den Ball zu verlieren. Und das fehlt uns allen ein bisschen, das trifft nicht nur auf Raphinha zu. Er wird sehr wichtig sein, ich glaube an ihn. Er wird weiter den Unterschied ausmachen, denn wenn ich mich recht erinnere, hat er vier Tore geschossen und sieben oder acht Vorlagen gegeben. Das sind keine schlechten Zahlen und ich wünsche mir von ihm, dass er mit diesem Selbstvertrauen weitermacht.“
…über Lamine Yamal als Option für die erste Mannschaft: „Nein, es ist noch zu früh. Er trainiert mit uns, weil wir sehen wollen, wie er spielt. Heute fehlte uns mit Hector ein Spieler, deshalb wurde er noch in den Kader berufen, aber im Normalfall ist das noch kein Thema.“
…über Ansu Fati, der Robert Lewandowski durch in den letzten Spielen oft im Sturm ersetzte: „Ich würde sagen, das waren sehr schwere Spiele, bei Atlético, gegen Getafe und Girona. Das waren alles sehr defensiv ausgerichtete Gegner mit einem starken Mittelfeld. Aber zuletzt hat er ein starkes Spiel gemacht, gute Arbeit bei Ballverlusten geleistet, mit viel Intensität bei Pressingsituationen. Es ist sehr positiv, dass er zu dieser Leistung zurückgekehrt ist und das wird ihm auch weiterhin gelingen. Darin besteht für mich kein Zweifel.“
…über Lucas Román, der für Barça Atlètic verpflichtet wurde: „Gestern hat er trainiert, er war gerade erst in Barcelona angekommen. Er hat einen starken linken Fuß und viel Talent. Wir werden auf ihn schauen, er ist ein sehr interessanter Spieler und vielleicht kann er nützlich für uns sein.“
…über die Wichtigkeit der Mittelfeldspieler im gegnerischen Strafraum: „Das ist wichtig, außerdem fordern wir das auch von ihnen. Sie sind die Spieler, die den Stürmer, wie Robert, meistens in den Strafraum begleiten und sie müssen da auch hin. Pedri hat so schon einige entscheidende Tore gemacht, auch von der zweiten Reihe aus. Er hat diese Fähigkeit, ebenso wie Gavi, Frenkie (de Jong), Franck (Kessie) und auch Pablo, wenn er spielt. Die zentralen Spieler müssen in der gefährlichen Zone auftauchen und sind entscheidend für das Team.“
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