PK | Xavi nach Champions-League-Aus: „…dann bin ich der Erste, der sich der Verantwortung stellt“

Der FC Bayern schlägt den FC Barcelona fast ohne Gegenwehr mit 3:0. Laut Xavi lag das hauptsächlich daran, „dass wir schon vor dem Spiel ausgeschieden waren“. Der psychologische Einfluss sei zu groß gewesen. Barças Coach ist „enttäuscht“, aber appelliert trotzdem: „Wir müssen weiter an Titel glauben.“

Nach FC Barcelona 0:3 FC Bayern München: Xavi bei der Pressekonferenz…

…über die 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern München: „Ich würde sagen, wir haben versucht, nicht unterlegen zu sein, aber es hat uns psychologisch sehr beeinflusst, dass wir schon vorher ausgeschieden waren. Bayern ist mit mehr Intensität, mehr Rhythmus und zweikampfstärker aufgetreten und hat ein besseres Spiel als wir gemacht. Das ist das erste Mal in dieser Saison, dass ich das Gefühl habe, dass wir nicht gut mitgehalten haben. In München oder gegen Inter haben wir das schon, waren auch fußballerisch besser. Aber heute nicht und wir müssen sehr selbstkritisch sein. Wir sind in diese Situation geraten wegen unserer Fehler. Es war sehr hart und ich habe schon gesagt, dass dieser Wettbewerb sehr grausam zu uns war und heute auch. Intensität war aber nicht das Problem. Wir sind ausgeschieden, weil wir Fehler gemacht haben. Letztes Jahr waren wir fußballerisch noch nicht so weit, dieses Jahr war es unsere Schuld, wir haben unsere Chance nicht genutzt. Wir sind enttäuscht, wir wollten natürlich nicht, dass das passiert. Wir müssen aber weitermachen, es ist gerade einmal Oktober und es gibt noch mehr Titel. Teams, die sich in der Entwicklung befinden, müssen aus Rückschlägen lernen und direkt wieder umschalten.“

…auf die Frage, ob dem Team der Stolz fehlte: „Nein, das Ausscheiden hat uns psychisch geschwächt und Bayern war einfach viel besser, aber das ist Fußball. Sie sind ein großes Team und gehören zu den Anwärtern für den Titel. Mir fällt es auch nicht schwer, das zu sagen. Ich muss ehrlich zu den Leuten da draußen und auch zu meinen Spielern sein, sie waren besser und das in vielerlei Hinsicht. Aber es lag nicht am Stolz, sondern an der fußballerischen Leistung.“

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…über Bayerns körperliche Überlegenheit und wie man lernt, mit ihr mitzuhalten: „Mit Aggressivität, Intensität, und mit Nachsetzen. Oft gewinnt derjenige das Duell, der es mehr will. Aber heute war das schwierig wegen der Situation, in der wir waren. Außerdem war Bayern einfach besser und da gibt es auch nichts zu beschönigen.“

…auf die Frage, welche die wichtigste Lernaufgabe ist: „Wir müssen lernen, mitzuhalten. Effektivität bedeutet auch, mitzuhalten. Sie fehlte uns in München, wir haben die wichtigen Duelle nicht gewonnen, wichtige taktische Fouls nicht gemacht, zu wenige Konter gestoppt. Das sind Details, auf die wir achten müssen. Wie viele Fouls hat Bayern heute in der ersten Halbzeit begangen? Diese Aggressivität. Das müssen wir verbessern.“

…über das Niveau des Teams, das vielleicht noch nicht für den internationalen Wettbewerb reicht: „Wenn ich darüber nachdenke, wie die Gruppenphase lief, hatten wir es in unseren Händen. Letztes Jahr nicht, das habe ich schon mal gesagt. Und heute war es sowieso etwas anderes, weil wir schon ausgeschieden waren und dann hat Bayern es eben viel besser gemacht. Ihr sprecht gern über das Versagen und wenn euch das Wort so gefällt… wenn man versagt, lernt man auch und wir müssen lernen. Das ist ein Prozess.“

…über fehlendes Niveau der spanischen Liga, weil sie nach dem Ausscheiden Barças und Atléticos nur noch ein Team in der CL stellt: „Ich glaube nicht. Letzte Saison kam Villarreal ins Halbfinale und Real Madrid hat den Wettbewerb gewonnen. Jede Gruppe ist anders und man muss immer genau bewerten, warum jemand ausscheidet. Juve ist auch raus. Man kann das nicht verallgemeinern und auf La Liga schieben. Ich glaube ehrlich gesagt sogar, sie ist auf dem gleichen Niveau wie die Premier League.“

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…auf die Frage, ob er das Wort „Versagen“ verwenden würde: „Ich glaube, es versagt derjenige, der es gar nicht erst versucht, der sich der Situation nicht stellt. Wir haben das gemacht, in München und in Mailand. Ihr wisst aber auch genau, was in Mailand passiert ist mit den Schiedsrichterentscheidungen.“

…auf die Frage, ob die Erwartungen zu hoch waren: „Die Erwartungshaltung kam sowohl von außen als auch von uns selbst. Wir glauben immer noch daran, in dieser Saison Titel zu gewinnen. Ich glaube, wir können das schaffen. Ganz ehrlich. Ich möchte die Leute nicht anlügen. Abgesehen von der Situation, dass wir heute schon ausgeschieden waren, haben wir insgesamt in der Gruppenphase mitgehalten. Wir haben es vor allem wegen unserer Fehler nicht geschafft und ich bin dafür verantwortlich. Wir sind sehr enttäuscht, aber wir müssen weiter an Titel glauben.“

…auf die Frage, wie sehr ihn diese Niederlage persönlich trifft: „Mir geht es gut, wirklich. Das Spiel gegen Inter hat mich getroffen und zwar richtig. Es gibt aber noch mehr Wettbewerbe. Wir sind jetzt in der Europa League und müssen kämpfen, um sie zu gewinnen. Wir können noch die Liga, die Copa und die Supercopa gewinnen. Wir können immer noch eine große Saison spielen. Wenn das alles nicht funktioniert, bin ich der Erste, der sich der Verantwortung stellt, aber wir müssen positiv bleiben und daran denken, dass es noch nicht vorbei ist.“

…über die Unterstützung der Fans: „Sie sind wundervoll. Wir haben darüber geredet, dass wir rausgehen müssen, denn die Fans haben es verdient, sie sind eine glatte Zehn. Trotz der Ergebnisse stehen sie weiter hinter uns. Wir müssen sie respektieren und zeigen, wie sehr wir ihnen danken und dass wir alles geben werden. Wir werden weiter hart arbeiten, damit sie stolz auf uns sein können.“

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