Beim 1:0-Arbeitssieg des FC Barcelona gegen den RCD Mallorca reichte es ergebnistechnisch, dass Lewandowski einmal zustach. Ter Stegen hielt erneut die Null und Gavi rieb sich im Mittelfeld auf. Die Spielerkritik und Noten.
RCD Mallorca 0:1 FC Barcelona: Die Spielerkritik der Barça-Spieler
Marc-André ter Stegen
Marc-André ter Stegen ließ gegen Mallorca die persönliche Formkurve weiter steigen. Lange kam keine Gefahr für sein Tor auf, doch in der 35. Minute tauchte aus fünf Metern Jaume Costa vor dem deutschen Schlussmann auf. Ter Stegen reagierte sensationell und verhinderte den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer. In Spielminute 51 parierte er den Versuch von Antonio Sánchez und auch sonst zeigte sich Barças Nummer 1 konzentriert. Zumindest bis zur 87. Minute, doch den eigenen Fehler im Spielaufbau machte er anschließend durch eine Parade selbst wieder wett. So steht am Ende im fünften Ligaspiel in Folge die Null – und mit nun 534 Minuten ohne Gegentreffer stellte ter Stegen einen neuen persönlichen Rekord auf. Barçawelt-Punkte: 8
Alejandro Balde
Alejandro Balde begann auf Mallorca als Rechtsverteidiger – und war stets in intensive Duelle auf der Außenbahn verwickelt. Dabei zog der Youngster auf der für ihn eher unbekannten Seite auch abgeklärt Freistöße für sein Team, seine fehlende Erfahrung merkte man dem 18-Jährigen kaum an. Nur in der 89. Spielminute, als Pablo Maffeo ihn aussteigen ließ, um anschließend noch eine gefährliche Aktion der Gastgeber einzuleiten. Dennoch ein insgesamt solider Auftritt Baldes, der nach dem Spiel zur ungewohnten Position meinte, er passe sich an und spiele “da, wo der Trainer mich aufstellt”. Barçawelt-Punkte: 6
Andreas Christensen
Andreas Christensen trat in der Absenz von Ronald Araujo und Jules Koundé als Innenverteidiger auf und sorgte in der Spieleröffnung durch das Andribbeln in Mittelfeldregionen mehrmals für Raumgewinne. Defensiv wurde dem Dänen von den Bermellones einiges abverlangt, Christensen musste immer wieder zur Seitenlinie ziehen, um Konter zu unterbinden und Bälle abzulaufen. In Minute 39 verschätzte sich der Sommer-Neuzugang und sah so eine Gelbe Karte, die eine chaotische Phase der Partie einleitete, ansonsten erlaubte er sich keine groben Schnitzer und bildete mit Piqué zusammen ein zuverlässiges Duo in der Innenverteidigung. Barçawelt-Punkte: 7
Gerard Piqué
Die Personalsituation in der Defensivabteilung sorgte dafür, dass Gerard Piqué am Samstagabend von Beginn an auflief. Dabei bemühte er sich im Spielaufbau um klare Zuspiele, zu den Empfängern gehörten vor allem die beiden Außenverteidiger der Katalanen. Maximal unnötig: Sein rücksichtsloses Einsteigen in der 40. Minute, was zur Folge hatte, dass beide Innenverteidiger der Blaugrana gelbverwarnt in den zweiten Durchgang gingen, doch Piqué steigerte sich in Hälfte zwei enorm. Nach vorne verteidigte er durchdacht und hinten stand der aufmerksam agierende Piqué in der Regel genau richtig. So kann Piqué, der nun einen Liga-Einsatz mehr als Puyol auf dem Konto hat (393 insgesamt), ein wichtiger Bestandteil von Xavis Truppe bleiben. Barçawelt-Punkte: 7
Jordi Alba
Alba begann als Linksverteidiger, wodurch Balde auf rechts auswich. Gerade in der Anfangsphase belebte Alba das Offensivspiel der Katalanen durch halbhohe Chip-Bälle in den gegnerischen Strafraum hinein, zu viele dieser Aktionen gerieten aber ungenau; in Spielminute 72 brachte er einen Weitschuss nicht im gegnerischen Gehäuse unter, bereicherte aber wieder das Offensivspiel der Gäste aus Katalonien. Im Defensivverhalten gab der 33-Jährige keine besonders gute Figur ab, zu häufig ließ er den Gegenspieler gewähren. Als Beispiele dienen Mallorcas Chancen in Minute 35 und 51, als er es verpasste, in die Zweikämpfe zu ziehen. Eine insgesamt unauffällige Leistung. Barçawelt-Punkte: 6
Sergio Busquets
Sergio Busquets kreierte gegen Mallorca vor allem neue Situationen. Entweder fungierte er als Zwischenstation bei Seitenwechseln im Spielaufbau oder er verlagerte das Spiel durch lange Bälle. In der 23. Minute hebelte er mit einem Chip-Ball die komplette Kette der Gastgeber aus, um Lewandowski zu bedienen, doch der Pole stellte nicht auf 2:0. Barças Kapitän wusste auch durch seine Arbeitsbereitschaft am eigenen Strafraum zu gefallen. Hier unterstützte er vor allem durch das Abfangen von Bällen und das Erschaffen von Überzahlsituationen die Abwehrkette. Eine Partie, in der Busquets überzeugte, aber nicht begeisterte. Barçawelt-Punkte: 7
Franck Kessié
Mit Franck Kessié stellte Xavi einen Akteur in Barcelonas Mittelfeld auf, der für Durchsetzungskraft in der Offensive sorgen sollte. Immer wieder setzte der Neuzugang von Milan zu Läufen in die Spitze an, wurde jedoch nur selten von den Mitstreitern gefunden. In der 61. Minute zog der 25-Jährige aus der Distanz ab, verfehlte aber das Tor. Der Ivorer hing bis zu seiner Auswechslung in der 67. Spielminute aber vor allem in der Luft und wurde kaum in die Spielabläufe der Blaugrana einbezogen. Barçawelt-Punkte: 4
Gavi
Gavi unterstützte auch gegen den RCD Mallorca die Defensivabteilung sowie die Offensivreihe der Blaugrana. Um Alba mehr offensive Freiheiten zu gewährleisten, zog Gavi immer wieder auf die Linksverteidigerposition und für Überzahlmomente im gegnerischen Strafraum zog der Youngster in den gegnerischen Sechszehner mit hinein. Ansonsten rieb er sich wieder einmal in den Mittelfeldzonen auf und machte in den 90 Minuten auf Mallorca mit sämtlichen Gegenspielern Bekanntschaft; dabei legte er häufig den Offensivgang ein. Dass der 18-Jährige auch noch nach zermürbenden Duellen technisch glänzen kann, bewies er in der 79. Minute mit seinem tollen Steilpass auf Pedri, der die Szene nicht vergoldete. Auch bemerkenswert: Von Gavis 57 gespielten Pässen fand nur einer nicht den Weg zum Mitspieler. Barçawelt-Punkte: 8
Ousmane Dembélé
Ousmane Dembélé hielt sich gegen Mallorca zurück und verzichtete darauf, den anwesenden Zuschauern im Stadion ein Spektakel zu bieten. Er zog kaum in Dribblings und seine Flanken strahlten zu selten Gefahr aus. Dembélé trat dennoch fokussiert auf und jagte Bällen hinterher, um den Ballbesitz der eigenen Mannschaft zu sichern – komplett lustlos trat der Franzose also nicht auf. Ab der 67. Minute (Raphinha kam für Ansu Fati) zog Dembélé auf links, dort fungierte er als eine Art Spielmacher, der ein ums andere Mal in die Mitte zog, um das Spielfeld vor sich zu haben und die Mitstreiter in Szene zu setzen. Ertragreich war auch das nicht. Allen Culés wird klar sein: Dembélé kann deutlich mehr. Barçawelt-Punkte: 6
Robert Lewandowski
Robert Lewandowski avancierte erneut zum Matchwinner für die Blaugrana. Bei seinem brillanten Treffer nach 20 Minuten nutzte er beim Dribbling und Abschluss perfekt die kleinen Fenster, die sich für seine Aktionen auf engem Raum ergaben. Drei Minuten später hätte er per Heber aus der Luft fast sogar nachgelegt. Ansonsten ließ sich Barças Nummer 9 häufig in die Mittelfeldregionen fallen, um Bälle festzumachen und Platz in seinem Rücken für Ansu Fati und Franck Kessié zu erschaffen. Auch lief Lewandowski unermüdlich die Defensivreihe des Gegners an, was in der 68. Minute beim Wackler von Torhüter Predrag Rajkovic fast Früchte trug. Robert Lewandowski musste nur einmal stechen, um mit seinem Tor Barça den Arbeitssieg zu bescheren. Da Barça insgesamt wenig nach vorne machte, war ansonsten von Lewandowski verständlicherweise auch weniger zu sehen, je länger das Spiel dauerte. Barçawelt-Punkte: 8, MOTM
Ansu Fati
Ansu Fati stand in einem Ligaspiel zum ersten Mal seit September 2021 in der Startelf für den FC Barcelona, hatte aber am Samstagabend einen schweren Stand. Immer wieder lief er in den gegnerischen Strafraum hinein, doch die auf ihn gespielten Steilpässe erreichten den Youngster nur selten. Beim einzigen Tor des Abends bewies Fati, wozu er mit dem Spielgerät am Fuß in der Lage ist. Erst führte er Maffeo vor, dann steckte er punktgenau auf Lewandowski durch. Zuspiele dieser Art hätte sich der 19-Jährige, der nach 67 Minuten den Platz verließ, wohl auch häufiger von seinen Kollegen gewünscht. Barçawelt-Punkte: 6
Pedri (ab 67.)
Pedri betrat nach 67 Minuten für Kessié das Spielfeld und meldete sich vier Minuten später vorsichtig mit einem Steilpass gen Grundlinie an, nach vorne setzte er im Nachhinein allerdings kaum noch Akzente. In der 79. Minute traf er vor Keeper Rajkovic die falsche Entscheidung, indem er nochmal per Hacke einen Mitspieler bedienen wollte, statt selbst aus vielversprechender Position abzuschließen. Ansonsten arbeitete Pedri griffig gegen den Ball, nur bei Mallorcas gefährlicher Sequenz in Spielminute 89 agierte er zu zaghaft im eigenen Sechzehner. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung
Raphinha (ab 67.)
Raphinha wurde von Xavi für Ansu Fati gebracht und spielte auf rechts. Mit seinen Aktionen ging er allerdings nie großes Risiko ein, er beruhigte das Spiel eher, statt es anzukurbeln. Trat offensiv diesmal überhaupt nicht in Erscheinung. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung
Sergi Roberto (ab 80.)
Sergi Roberto ersetzte für die letzten Minuten der Partie Jordi Alba, zog auf die rechte Seite und ließ durch ein routiniertes Stellungsspiel über seine Seite nichts anbrennen. In der 89. Spielminute prüfte er aus der Distanz noch einmal den gegnerischen Schlussmann Rajkovic. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung
Ferran Torres (ab 80.)
Ferran Torres durfte sich in der Schlussphase auch noch zeigen und versuchte, sich so viel wie möglich in die Angriffe der Blaugrana einzubringen. In der Nachspielzeit setzte er einen Ball über das Tor, ein paar Minuten zuvor fädelte er clever ein und holte eine Gelbe Karte raus. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung
Trainer Xavi Hernandez
Xavi musste auf die zahlreichen Ausfälle (vor allem in der Defensive) reagieren und setzte auf Piqué und Christensen in der Innenverteidigung, was die meiste Zeit über für Stabilität sorgte. Für sein Vertrauen in die beiden spricht auch, dass er keinen zur Halbzeit runternahm – trotz Gelber Karten. Das Experiment, Baldé auf rechts spielen zu lassen, ging ebenfalls nicht in die Hose. Mit Kessié brachte Barças Übungsleiter Dynamik, was gegen die körperlich auftretenden Gastgeber vorab sinnvoll erschien. Bei diesem Arbeitssieg über den RCD Mallorca hätte Xavi Dembélé noch früher vom Feld holen können, um ihn für die Partie gegen Inter zu schonen. Ansonsten kann man Xavi, der nun der erste Trainer der La-Liga-Geschichte ist, der seine ersten 18 Auswärtsspiele gewann, an diesem Abend nicht viel vorwerfen – außer, dass Barça arg behäbig nach dem 1:0 auftrat und nur (mit dem Ball) verwaltete. Barçawelt-Punkte: 6
Erklärung zur Punktevergabe
10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte: unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte: ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall
Dembele hat gestern eindeutig seine arbeit verweigert. ich frag mich ob barca nicht sieht das dembele ein problemspieler ist (wie ein ballotelli)?? wieso hat man dem nden vertag verlängert?
Dembélé ist nach Lewandowski unser bester Offensiv-Spieler. Gestern war er nicht so stark aber er war auch angeschlagen während der Länderspielpause. Er spielt eine gute Saison bislang. Unter Xavi ist er viel professioneller und konstanter geworden.
Ich finde nicht, dass er eine gute Saison spielt. Ein paar gute Tempodribblings ohne Produktivität, wenige Torvorlagen, kaum Tore. Im wichtigen Spiel gegen Bayern voll versagt, 25 mal den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren, gestern völlig lustlos.
Na ja der coole Balotelli hat einmal als sehr junger Spieler den großen Germany aus der EM im Alleingang rausgeschmissen. YouTube Videos anschauen. herrrrrrrrrrrrlich der Ballotelli.
Bei Ousmane D. ist der Wurm drin. Ich habe gehofft, dass der Dembele die gleiche Entwicklung wie Vini Sensor bei Real Madrid macht. Auch Vni hatte die ersten Jahre bei real Probleme, das Tor zu finden. Na ja, viel zu jung. Zu viel Druck von Medien, Fans und so weiter…
Aber jetzt ist der Mann mit der Tanzeinlage a la Roger Milla aus Cameron ein Weltklasse Offensivspieler geworden. Nicht zu bremsen. Und der Vini entwickelt sich noch weiter… Immer bereit von Benzema und co zu lernen…
Ich habe das Spiel gegen den großen RCDMallorca nicht gesehen. nur die Zusammenfassung. alter Schwede. Barca hat oft leiden müssen. Ohne Ter Stegen wäre aus dem Spiel eine Blamage geworden. Wie so oft bei Barca, wenn man der Truppe im Voraus einen klaren Sieg attestiert ;)
Ich habe keine Ahnung, was ich von der Mannschaft jetzt noch halten soll: Inter, Bayern, Real und der Rest im Oktober. Nur beten alleine hilft ja auch nicht.
Also, der Xavi muss weg. Spätestens morgen ;)
Adios.
Klar Xavi muss raus, wer das ernst meint dem ist nicht mehr zu helfen. Es war ein Arbeitssieg nach einer anstrengenden Länderspielpause, sowas kommt auch mal vor.
++ von Barcawelt editiert ++
Bitte spar dir persönliche Angriffe gegen den User, sowas wollen wir hier nicht lesen
Versuche doch erstmal zwischen den Zeilen zu lesen, dann ersparst du dir sogar deine Kommentare, was Xavis Entlassung angeht ;)
Kamarad, Du bist ja nicht mal in der Lage anderen deine Meinung zu sagen, ohne die Leute dabei persönlich anzugreifen. Wie unreif…
Du redest davon wie schwer sich barca gegen Mallorca getan hat. Und die schweren Spiele kommen jetzt erst. Da hilft nur beten. Also tut mir leid mir fällt das ziemlich schwer den Sarkasmus bei der Forderung von Xavis Entlassung zu finden.
und, mein freund Fan23, was sagst du, wie hast du das spiel Real vs Osasuna gefunden?
Harhar, also ich finde da hat Real auch SEHR gelitten, findest du nicht auch?? :D
Beste grüße von ganz oben, und jetzt geh wieder in dein kinderzimmer nach Madrid zurück :)
Pardon: korrektur – Real gegen den GROßEN Ossasuna FC
@benkoenig7 / @barcawelt:
ein editorial-vorschlag: könnt ihr bitte spieler, die füreinander ein- und ausgewechselt werden, bei der beschreibung ihrer leistungen und noten, direkt hintereinander auflisten?
für dieses spiel wäre ein beispiel: kessie “(BIS 67.)” und direkt drauf “pedri (AB 67.)”; so kann man als leser besser nachvollziehen, wer gegen wen direkt getauscht wurde und wie sich die leistung auf der selben taktischen position veränderte.
Hi Rivaldo, Die Reihenfolge ist so gehalten, dass zunächst die Startelf-Spieler (nach Position von hinten nach vorne wie bei einer echten Aufstellung auf dem Papier) aufgezählt werden und danach dann die Einwechselspieler. Das ist ein festes System – alles andere wäre ja extrem verwirrend. wenn dann plötzlich Einwechselspieler unter den “ersten 11” auftauchen würden käme ja die Reihenfolge durcheinander. Aber danke für deinen Hinweis.
beste Grüße
und eine note wegen kessie:
zunäxt hoff ich der besserung seiner eingliederung in das positionsspiel, weil er noch neu in der mannschaft ist; aber irgendwie erinnert er mich von seiner bisherigen gurndhaltung als box-to-box-spieler an arturo vidal und alex song, die irgendwie gar nicht damit klar kamen, nicht nur vertikal steil zu gehen, sondern auch im barca-system auch viele horizontale bewegungen notwendig sind; bei solchen bewegungen wirkt er (noch) sehr hölzern und verursacht zu viele gelbwürdige fouls.