Kurz nach Antoine Griezmanns Leihe zu Atlético Madrid hat die SPORT den Vertrag des Franzosen beim FC Barcelona enthüllt. Der Angreifer hätte in seiner Zeit bei Barça bis zu 177,5 Millionen Euro verdienen können – durch die Leihe könnten die Katalanen nun 114,5 Millionen davon einsparen.
Am 10. Juli 2019 unterzeichnete Antoine Griezmann seinen Fünfjahresvertrag beim FC Barcelona. Über die finanziellen Details dieses Kontraktes wurde viel gemunkelt, nun, nachdem der Angreifer leihweise zu Atlético Madrid zurückgekehrt ist, hat die katalanische Tageszeitung SPORT exklusive Einblicke in das Arbeitspapier des Franzosen erhalten (im Folgenden sind sämtliche Zahlen in brutto ausgewiesen).
Griezmann: 95 Mio. Grundgehalt in fünf Jahren
Dabei wurden Griezmann insgesamt 95 Millionen Euro Grundgehalt über fünf Jahre zugesichert, wobei das jährliche Gehalt von Jahr zu Jahr anstieg. Kassierte der 30-Jährige in seiner ersten Saison 2019/20 noch 17 Millionen, so wären es 2023/24 21 Millionen gewesen.
Darüber hinaus enthält das Arbeitspapier zahlreiche Bonuszahlungen, wie zum Beispiel für den Fall, dass Griezmann 60 Prozent der Spielzeit pro Saison auf dem Feld steht (2,5 Millionen Euro), für das Erreichen des Achtelfinales (0,5 Millionen) oder des Viertelfinales (eine Million) der Champions League. Bis auf den Viertelfinalbonus in der zweiten Saison erhielt Griezmann als diese Boni, darüber hinaus ein Handgeld von fünf Millionen Euro.
Zahlen aus Antoine Griezmanns Vertrag beim FC Barcelona. Quelle: Sport
Boni und Prämien lassen Griezmanns Gehalt steigen
Viele andere Bonuszahlungen in seinem Vertrag verfehlte der Franzose jedoch. So zum Beispiel für den Ligatitel (1,5 Millionen), den Gewinn der Königsklasse (zwei Millionen), dem Double aus Champions League und Copa del Rey (2,5 Millionen) sowie den Gewinn des Triples (vier Millionen).
Allein für den Gewinn der Copa del Rey, Griezmanns einzigem Titel mit dem FC Barcelona, war jedoch kein vertraglicher Bonus festgelegt. Insgesamt hätte der Franzose in seinen fünf Jahren in Barcelona 177,5 Millionen Euro verdienen können – er erhielt durch seinen vorzeitigen Abgang zurück zu Atlético lediglich 46,5 Millionen, sofern nun nichts mehr dazukommt.
Muss Barça noch 13,5 Millionen zahlen?
Interessant wird Griezmanns Vertrag nämlich, wenn es um die Loyalitätszahlungen geht, also um Boni, die ein Spieler erhält, wenn er zu einem vertraglich bestimmten Zeitpunkt noch Teil des Klubs ist. Dieser Loyalitätsbonus greift bei Griezmann erst ab der aktuellen Saison und würde sieben Millionen Euro betragen (in den darauffolgenden beiden Spielzeiten seines bis 2024 gültigen Vertrags beläuft sich dieser jeweils auf 6,5 Millionen).
Nicht ganz klar scheint, unter welchen Umständen dieser Bonus greift. Laut der SPORT lautet der Vertragstext, dass Griezmann “eine Treueprämie in Höhe von sieben Millionen Euro erhält, wenn er dem Verein am 30. Juni 2022 weiterhin angehört”.
Die Frage ist nun, ob ‘angehören’ bedeutet, dass Griezmann für die Katalanen weiterhin aufläuft – was er nicht tut, da er an Atlético verliehen ist – oder dass er lediglich bei Barça unter Vertrag stehen muss – dies ist nämlich nach wie vor der Fall. Sollte Letzteres eintreten, müsste der FC Barcelona Griezmann in den kommenden zwei Spielzeiten insgesamt 13,5 Millionen Euro zahlen, obwohl dieser in der Zeit nicht einmal das Trikot der Katalanen tragen wird. Nun wird allmählich auch klar, warum die Blaugrana so erpicht darauf war, ihn unbedingt am verrückten Deadline Day noch los zu werden.
Barça kann bis zu 114,5 Millionen einsparen
Durch die zweijährige Leihe an Atlético spart der FC Barcelona, sollte er keinen Loyalitätsbonus zahlen müssen, zunächst einmal 75,5 Millionen Euro (das Grundgehalt in Höhe von 39 Millionen Euro zuzüglich möglicher Boni von 36,5 Millionen).
Es bleibt abzuwarten, ob anschließend die Kaufpflicht Atléticos greift, die wohl ab einer nicht näher genannten Anzahl an absolvierten Spielen Griezmanns bei den Rojibalncos aktiviert wird, oder ob der Angreifer für die Saison 2023/24 zu den Katalanen zurückkehren wird.
Dort könnte er dann noch einmal 39 Millionen Euro (21 Millionen Grundgehalt und 18 Millionen an Boni) verdienen. Sollte es zu keiner Rückkehr kommen, hätte der FC Barcelona durch die Leihe sowie den anschließenden Verkauf Griezmanns insgesamt 114,5 Millionen Euro an Gehaltskosten eingespart.
Und gleichzeitig würde Barça durch den Verkauf natürlich auch Geld einnehmen . Zwar sind die Summen nicht offiziell bestätigt, doch laut katalanischen Medien beläuft sich Atléticos Kaufoption auf 40 Millionen Euro. Manche Medien schreiben zudem, dass die Leih-Gebühr zudem 10 Mio. Euro betragen soll.
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