Seit dem Liga-Restart in Spanien wird viel über die Videoschiedsrichter diskutiert – besonders mit Blick auf ein paar Entscheidungen in Spielen Real Madrids. Nun gab der Präsident der Liga, Javier Tebas, in einem Interview zu, dass der VAR verbessert werden müsste.
In den letzten Wochen wurde der Videoschiedsrichter der La Liga häufig kritisiert, da einige knappe und diskutable Entscheidungen getroffen worden sind. Besonders das Meisterschaftsrennen zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid wurde noch einmal durch Aussagen von Spielern und dem Präsidenten des FC Barcelona angeheizt.
Piqué macht Andeutungen
So deutete Gerard Piqué nach einigen strittigen Entscheidungen pro Real Madrid vor Wochen bereits eine Bevorzugung der Blancos an: „Ich denke, dass es sehr schwierig wird, diese Meisterschaft zu gewinnen. Es liegt nicht mehr in unserer Hand. Wir werden alles tun, was möglich ist, aber ich gehe nicht davon aus, dass Real Madrid viele Punkte liegen lassen wird”, sagte Piqué nach Barcelonas 0:0 in Sevilla mit Blick auf zwei äußerst knappe Abseitssituationen in Spielen Real Madrids gegen Valencia (3:0) und Eibar (3:1), die jeweils zu Gunsten Reals ausgefallen waren.
“Nach allem, was wir an den letzten beiden Spieltagen gesehen haben, wird es schwierig, dass Real Madrid Punkte verspielt”, stichelte Piqué vielsagend und deutete so eine Bevorzugung Reals an.
Bartomeu kritisiert VAR
Auch Barcelonas Präsident Josep Maria Bartomeu kritisierte nach dem 4:1-Sieg gegen den FC Villarreal den VAR – mit weitaus deutlicheren Worten: “Seitdem die [Corona-] Unterbrechung vorbei ist, gab es viele Spiele, die ungerecht waren und in denen die Gleichen begünstigt wurden, viele Mannschaften wurden benachteiligt. Der VAR ist nicht für alle gleich. Das hier ist die beste Liga der Welt, aber der VAR wird dem nicht gerecht. Es wird immer das gleiche Team bevorzugt. Der VAR muss dem Schiedsrichter helfen, während der vergangenen Spiele hat die ganze Welt Bilder gesehen, in denen der VAR nicht richtig eingesetzt wurde.”
Das Thema VAR hält Spanien seit Wochen in Atem, durch Bartomeus harsche Kritik kocht das Thema umso mehr hoch. Nun bezog Javier Tebas, Präsident der spanischen Liga, in der TV-Show „Onze“ des katalanischen Fernsehsenders TV3 zum Videoschiedsrichter Stellung. Tebas gab zu, dass der VAR verbessert werden muss: „Wir müssen ihn verbessern, wir können die Kontroversen nicht außer Acht lassen. Wir sehen große Fehler, die in zu vielen Spielen vorkommen.“
Zusätzlich sprach Tebas über die Vorwürfe, die im Januar gemacht worden sind. Es hieß, die Kriterien des Videoschiedsrichters hätten sich geändert, nachdem Florentino Pérez, Präsident Real Madrids, bei Verbandspräsident Luis Rubiales anrief und sich über den VAR beschwerte. „Dass ein so wichtiger Verein wie Real Madrid 20 Minuten nach Ende eines Spiels einen solchen Anruf tätigen kann, ist für die Schiedsrichterwelt nicht vorteilhaft“, erklärte Tebas mit Blick auf den Anruf im Januar, der die Schiedsrichtergilde offenbar unter Druck gesetzt hatte: „Vielleicht schaffte das mehr Spannung unter den Schiedsrichtern.“