Laporta lässt ‘Espai Barça’ überarbeiten – Erhält Barça Baugenehmigung bis Sommer?

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Barças Stadion-Projekt ‘Espai Barça’, das einen Umbau des Camp Nou miteinschließt, wird derzeit im Auftrag von Präsident Joan Laporta noch einmal überarbeitet. Ob der geplante Baustart im Sommer eingehalten werden kann, ist aufgrund von ausstehenden Baugenehmigungen unklar.

‘Espai Barça’: Modernisierung des kompletten Barça-Geländes

Der FC Barcelona unter der Führung von Präsident Joan Laporta versucht weiterhin, das Stadionprojekt ‘Espai Barça’ voranzutreiben. Dieses bereits seit Jahren geplante Projekt soll nicht nur das Camp Nou, sondern auch das komplette umliegende Gelände des FC Barcelona inklusive dem Palau Blaugrana modernisieren.

Baugenehmigung bis Sommer unwahrscheinlich – Bartomeu-Projekt wird überarbeitet

Eigentlich sieht der aktuelle Plan vor, dass die ersten Bauarbeiten bereits im Sommer diesen Jahres beginnen sollen. Wie die katalanische Tageszeitung Diari ARA berichtet, fehlen dem Klub jedoch noch einige Genehmigungen. Zum einen benötigt man eine Abrissgenehmigung für Teile des Palau Blaugrana, bevor der dortige Umbau starten kann. Es gilt allerdings als sehr unwahrscheinlich, dass diese Genehmigung bis zum Sommer ausgestellt wird. “Es sei denn, die politische Seite des Stadtrats von Barcelona übt Druck auf die Techniker aus, um den Prozess zu beschleunigen”, so eine mit dem Projekt vertraute Quelle gegenüber ARA.

Daher wird nun an einer gestaffelten Baugenehmigung gearbeitet, die zumindest erste Arbeiten im Sommer ermöglichen würde. Allerdings hat der Vorstand Barças bis jetzt noch kein Bauunternehmen beauftragt. Das liegt daran, dass das Projekt ‘Espai Barça’, wie es unter dem alten Präsidenten Josep Maria Bartomeu vorangetrieben worden war, derzeit noch einmal geprüft und überarbeitet wird. Nach dem Abschluss dieser Überarbeitung muss zunächst der Stadtrat seine Zustimmung für den Bau geben. “Ein Verfahren, das nach Ansicht von Experten mehrere Monate dauern könnte”, so ARA.

Barça-Socios stimmen für Stadion-Umbau – “Mangel an Wissen” im Klub?

Die Genehmigung der Barça-Mitglieder hat der Klub hingegen bereits. Im ersten reinen Online-Voting der Vereinsgeschichte stimmten 87,8 Prozent der anwesenden Socios für den 1,5 Milliarden teuren Umbau.

Espai Barça abgesegnet: Barcelonas Mitglieder stimmen für Umbau des Camp Nou

Innerhalb des Klubs scheint es jedoch – an manchen Stellen – Zweifel am Projekt zu geben. “Im Verein gibt es einen Mangel an Wissen, wie die Dinge beim Bau von Sportanlagen funktionieren sowie Desorganisation in der Abteilung ‘Espai Barça'”, erklärte eine Person, die dort gearbeitet hat, gegenüber ARA. “Probleme wurden dadurch gelöst, dass man immer mehr Personal einstellte, was zu einer exorbitanten Anzahl von Arbeitnehmern (fast dreißig) geführt hat. Und seit Jahren erhalten junge Arbeitnehmer zwischen 40.000 und 45.000 Euro im Jahr. Eine Zahl, die man in diesem Sektor normalerweise erst nach einem Jahrzehnt Erfahrung erhält.”

Barça überarbeitet Projekt mit neuem Architekturbüro

Unterstützung bei der Überarbeitung des Projektes erhält der FC Barcelona seit dem Amtsantritt von Joan Laporta vom spanischen Architektur-Unternehmen IDOM. Dieses hat nicht nur bereits für La Liga gearbeitet, sondern auch schon mit Laporta während dessen Wahlkampf.

“IDOM wollte schon immer das Projekt (des Architekturbüros) Nikken Sekkei (das vom Vorstand von Bartomeu genehmigt wurde, Anm. d. Red.) in die Luft jagen”, erklärte eine mit den Vorgängen vertraute Quelle gegenüber ARA. “Und jetzt sind sie diejenigen, die dafür verantwortlich sind, dass das Projekt immer mehr dem Projekt ähnelt, das Laporta während seiner ersten Amtszeit hatte – das vom Architekturbüro Norman Foster – und immer weniger dem von Nikken Sekkei.”

Espai Barça: So sieht das neue Camp Nou aus

Probleme beim Stadion-Bau in Bilbao und Valencia

IDOM hat auch bereits beim Bau anderer La-Liga-Stadien mitgearbeitet, wenngleich dort nicht immer alles glatt lief. Nach dem Neubau des San Mamés in Bilbao kam es kurz nach der Eröffnung zu Leckagen, die wiederum zu Überschwemmungen innerhalb der Arena führten. Auch beim kürzlich umgebauten Stadion der UD Levante gab es kurz darauf durch Undichtigkeiten im Dach Probleme.

Das San Mamés wurde vor kurzem jedoch erst von einigen Führungskräften des FC Barcelona etwas genauer unter die Lupe genommen. Im Rahmen des Copa-del-Rey-Achtelfinals reiste eine kleine Delegation des Klubs nach Bilbao, um sich die operativen Abläufe im Stadion etwas genauer anzusehen.

Barça mit Stadion-Umbau “15 Jahre zu spät dran”

Ob im Sommer tatsächlich bereits mit dem Umbau des Stadions des FC Barcelona, das bis dahin aller Wahrscheinlichkeit nach ‘Spotify Camp Nou‘ heißen wird, begonnen werden kann, steht also noch in den Sternen. Wie wichtig dieses Projekt für den Klub ist, machte Ex-CEO Ferran Reverter im Dezember deutlich: „Wir tun es jetzt, weil wir mehr als 15 Jahre zu spät dran sind. Das Projekt wurde bereits 2003 vorgeschlagen. Der Verein hat [in dieser Zeit] mehr als neun Milliarden eingenommen, aber praktisch nichts davon ist in die Umwandlung unserer Infrastruktur investiert worden, die für die Lebensfähigkeit des Vereins unerlässlich ist. Wenn wir zukünftige Projekte entwickeln wollen, müssen wir in dieses Projekt investieren.”

Bastian Quednau
Bastian Quednau
Schreibt über spanischen Fußball, leidet mit dem FC Schalke 04 und den Jacksonville Jaguars.
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