Die Transferperiode des FC Barcelona: Erste Mannschaft

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Erstmals seit sieben Jahren gewann der FC Barcelona in einer Saison keinen bedeutenden Titel. Grund genug für die Klubführung, um zu reagieren und auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Und das tat man auch: 9 Neuzugängen stehen 13 Abgänge gegenüber. Da die Transferperiode in Spanien mit dem 31. August offiziell zu Ende ging, hat sich das Barçawelt-Team entschlossen, für euch noch einmal die Transferaktivitäten in der ersten Mannschaft zusammenzufassen.

Klublegenden gehen und Ersatzspieler finden neue Abnehmer

Schon im Laufe der Saison haben die Klublegenden Carles Puyol sowie Víctor Valdés ihren Abgang vom FC Barcelona verkündet. Während Puyol dem Verein in einer neuen Rolle als Assistent von Andoni Zubizarreta erhalten blieb, entschied sich Valdés für eine neue Herausforderung im Ausland. Ein Vorvertrag vom Spanier mit dem französischen Vizemeister AS Monaco wurde allerdings aufgrund eines im März erlittenen Kreuzbandrisses aufgelöst und so steht der 32-Jährige nun vorerst ohne Verein da. Auch Publikumsliebling José Manuel Pinto musste den Verein verlassen. Sein auslaufender Vertrag wurde vonseiten des Klubs nicht verlängert. Ebenso wie sein ehemaliger Torhüter-Kollege ist auch Pinto noch bei keinem Klub engagiert.

Neben den Klublegenden haben auch die Ersatzspieler Jonathan dos Santos, Isaac Cuenca, Bojan Krkić sowie Oier Olazábal den Verein verlassen müssen. Da sich dos Santos sowie Cuenca aufgrund von wiederholenden Verletzungen beim Verein nicht richtig etablieren konnten, wurden sie zum Villarreal CF beziehungsweise zum Aufsteiger Deportivo La Coruña transferiert. Der von einer Leihe zurückgekehrte Krkić wechselte noch in dieser Transferperiode zum Premier-League-Verein FC Stoke City, während der ehemalige dritte Torhüter der Katalanen Olazábal innerhalb der Liga vom FC Granada verpflichtet wurde.

Zwei schmerzhafte Abgänge sowie die Leih-Orgie der Blaugrana

Aber es gab auch durchaus resignierende Abgänge zu verzeichnen. Zusammen waren sie in der Transferperiode 2011/12 gekommen und zusammen gehen die beiden ebenfalls wieder. Die Rede ist von Alexis Sánchez sowie Cesc Fàbregas. Beide Spieler hatten unter Luis Enrique keine Zukunft im Team mehr und wurden deshalb verkauft. Sowohl Sánchez als auch Fàbregas entschieden sich jeweils für den Weg in die Premier League zum FC Arsenal beziehungsweise zum FC Chelsea.

Es wurden aber nicht nur Spieler vonseiten der Katalanen verkauft. Gleich vier Mal einigte man sich mit dem verhandelnden Verein auf eine Leihe für den betroffenen Spieler. Dies trifft auf Gerard Deulofeu (FC Sevilla), Cristian Tello (FC Porto), Ibrahim Afellay (Olympiakos Piräus) sowie Alexandre Song (West Ham United) zu. Aufgrund der von der FIFA verhängten Transfersperre, die den Katalanen verbietet, in der nächsten Winter- und Sommertransferperiode neue Spieler zu verpflichten, ist es eine verständliche Vorgehensweise hinsichtlich der Möglichkeit, sich mit verliehenen Spielern vielleicht noch einmal für eine neue Saison zu stärken.

Defensive: Revolution auf der Torhüterposition – Aufrüsten in der Verteidigung

Es ist kein großes Geheimnis in der Fußballwelt, dass die katalanische Defensive nicht die beständigste darstellt. Doch in dieser Transferperiode entschloss man sich für eine Aufrüstung in diesem Mannschaftsbereich. Mit dem Franzosen Jérémy Mathieu sowie dem Belgier Thomas Vermaelen bekam Luis Enrique Verstärkung auf der, personell gesehen, recht dürftigen Innenverteidiger-Position. Kurz vor Schluss der Transferperiode stieß mit dem brasilianischen Rechtsverteidiger Douglas Pereira dos Santos eine weitere Verstärkung zu der Blaugrana. Insgesamt finden sich somit fünf Außenverteidiger sowie fünf mögliche Innenverteidiger im Kader Enriques wieder, die einen potenziell aufkommenden Personalmangel in der Zukunft zunichtemachen sollen.

Auf die Abgänge aller drei Torhüter, namentlich Víctor Valdés, José Manuel Pinto sowie Oier Olazábal, hat die Klubführung selbstverständlich auch reagiert. Mit dem 22-jährigen Marc-André ter Stegen, dem 25-jährigen Jordi Masip sowie dem 31-jährigen Claudio Bravo versuchte man Enrique für diese Position so viele Optionen wie möglich bereitzustellen.

Rafinha, Rakitić und Suárez: Potenzielle Stammspieler für Luis Enrique

Mit Rafael Alcántara ist zudem ein für Luis Enrique altbekanntes Gesicht von einer Leihe zurückgekommen. Beide vorher genannten Akteure arbeiteten schon beim Erstligisten Celta de Vigo zusammen und erledigten ihre Aufgaben mit Bravour: Celta schaffte den sensationellen neunten Tabellenplatz. Jetzt will Rafinha mit seinem Jugendverein sowie alten und neuen Coach an frühere Erfolge anknüpfen.

Eine für viele Culés hervorragende Personalie, die zum Klub stieß, ist auch Ivan Rakitić. Der Kroate gewann mit dem FC Sevilla im vergangenen Jahr die Europa League und lag in der Scorer-Statistik von La Liga ganz weit vorne. Die ersten Auftritte des 26-Jährigen haben den Fans des FC Barcelona schon einen kleinen Vorgeschmack gegeben, zu was Rakitić imstande ist.

Die Star-Verpflichtung schlechthin in diesem Sommer sollte aber eine ganz andere Person sein, nämlich Luis Suárez. Der Uruguayer wurde für eine kolportierte Summe von 81 Millionen Euro vom englischen Vizemeister FC Liverpool geholt. Vorerst wird er den Katalanen aber nur von der Tribüne aus moralische Unterstützung geben können. Aufgrund seiner Bissattacke während der Weltmeisterschaft 2014 an Giorgio Chiellini darf der 27-Jährige für vier Monate keine Pflichtspiele bestreiten. Erst ab dem 25. Oktober ist es Luis Enrique möglich, auf seinen neuen Schützling zurückzugreifen.

Mit dem 31. August endet für die Katalanen eine turbulente und ereignisreiche Transferperiode. Ob die kritisierten Akteure einschlagen oder sich als Flop darstellen werden, wird die kommende Saison zeigen. Jetzt gilt es nur mehr für jeden Culé mit ihrem Herzens-Verein zu hoffen, zu bangen, zu zittern und sich hoffentlich auch über Erfolge freuen zu können. Aber nicht nur in der ersten Mannschaft hat sich eine Menge getan. Wer denkt, dass die erfolgreiche Saison der Barça B keine Veränderungen im Kader nach sich zog, sollte auch einen Blick auf den kommenden zweiten Teil unseres Transfer-Rückblicks werfen, in dem die Transferaktivitäten der B-Mannschaft im Mittelpunkt stehen.

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