Die neue Saison des FC Barcelona rund um Lionel Messi und Co. ist bereits in vollem Lauf. Bisher sah man den vierfachen Weltfußballer in eher ungewohnter Manier – namentlich beim Pressing. Ist das nur eine vorübergehende Phase oder ein Dauerzustand, mag sich der ein oder andere nun fragen, wohl wissend, wie die letzten Monate liefen. Wir gehen aber noch einen Schritt weiter: Verliert der FC Barcelona mit seinen zwei Ausnahmekönnern Messi und Neymar womöglich an Pressingqualität und -intensität? Oder kann die Mannschaft zwei in dieser Hinsicht säumige Spieler verkraften? Willkommen zu unserem 2. Roundtable der neuen Spielzeit.
Kalelarga82: Weniger ist mehr
Das Mitglied Kalelarga82 vertritt die Ansicht, dass Lionel Messi und Neymar keineswegs mit voller Intensität pressen müssten, sondern lediglich ihre Bemühungen und Aktivität steigern, damit nicht proportional das Verletzungsrisiko steigt:
„Wenn Messi und Neymar ihre Anteilnahmen am Pressing steigern, jeder nur ca. 25 %, wird das Ergebnis garantiert zufriedenstellend ausfallen. Für mich haben beide Spieler die Gabe und Aufgabe, offensiv zu pressen. Problem der Wiederbelebung des Pressings könnte höchstwahrscheinlich die Verletzungsanfälligkeit sein. Wenn Messi gegen den Ball mitarbeitet, führte das in der Vergangenheit sehr oft zu einer Zurückgewinnung des Balls. Ich hoffe deswegen, dass Lucho das Mittel des Pressings nutzt, aber ein gesundes Gleichgewicht findet, damit La Pulga auch von Verletzungen verschont bleibt. Dass Neymar pressen kann, sah ich in den ersten Spielen unter Tata Martino. Später nahmen die Mechanismen des Pressings unter dem Coach von Zeit zu Zeit qualitativ ab und es wurde nicht mal im Kollektiv bilderbuchartig praktiziert.
Mit Luis Enrique soll die Intensität des Pressings an alte Zeiten anknüpfen. Ich prophezeie hier für jeden einzelnen Spieler mehr Laufarbeit, dies konnte man in den Freundschaftsspielen gut sehen.
Ich bin deswegen davon überzeugt, dass man mit beiden Stars zusammen als auch im Kollektiv teilweise zur Pressingmaschine werden kann. Die Vorbereitung ist hierfür der Grundstein, den man gelegt hat. Aber auch wenn sich Messi und Neymar einige Auszeiten im Spiel nehmen, der Rest der Mannschaft arbeitet sowieso mehr gegen den Ball als die letzten Monate, sodass diese kleinen Zäsuren unterm Strich kompensiert werden können.“
Hans Gamper: Alle für einen, einer für alle
Die zwei Ausnahmekönner sind eine gefährliche Waffe im Pressing, dieser Meinung ist auch das Mitglied Hans Gamper. Was uns der User noch mitzuteilen hat, seht ihr hier:
„Ich bin der Meinung, dass wir, des Pressings wegen, keine Angst davor haben müssen, wenn Messi und Neymar zusammen auf dem Platz stehen werden. Als Beispiel nehme ich die Partie gegen Leon, in der wir bereits zu dem Zeitpunkt sehen konnten, dass die Mannschaft die Pressingvorgaben des Trainers nach nur wenigen Wochen sehr gut verinnerlicht und praktiziert hat. Als der Ball früh in der gegnerischen Hälfte erobert wurde und wir dank Messi oder Neymar zu schnellen und gefährlichen Gegenangriffen ansetzten. Da wir mit Rakitić neuerdings einen pressingstarken Spieler in unserem Mittelfeld haben und hinzu ein Rafinha oder Suárez sich ebenfalls stark dem Pressing hingeben, weiß ich nicht, welche europäische Topmannschaft sich diesen Angriffen unbeschadet entziehen kann. Außerdem hat sich Neymar gegen Leon am Pressing beteiligt und seine Tauglichkeit unter Beweis gestellt. Unter Lucho werden wir ein Pressing sehen, an dem sich – außer Messi – jeder beteiligen wird, auch Neymar. Wir werden ein Pressing zu sehen bekommen, ähnlich dem aus der Ära Guardiola, als wir alles und jeden mit unserem von a bis z perfekten Pressing überfuhren! Neymar wird kein Risikofaktor, im Gegenteil! Mit seiner Schnelligkeit und seiner Intelligenz wird er eine Waffe. […]“
Messinho: Ohne Pressing geht nichts!
Zu guter Letzt meldete sich noch unser langjähriges Mitglied Messinho zu Wort und sieht in dem Pressing den Schlüssel zum Erfolg:
„Wir alle wissen, wie fundamental Pressing im Fußball ist, und deshalb ist es unheimlich wichtig, dass alle zehn Feldspieler 100 % Einsatz zeigen. Neymar und Messi müssen sich beide in dieser Hinsicht steigern. Bei Messi sah die Sache vor zwei Jahren komplett anders aus. Ob er nun an einer Krankheit leidet oder einfach fauler geworden ist, weiß ich nicht, er sollte jedoch etwas dagegen unternehmen. Lucho wird hoffentlich Messi dazu anspornen, mehr Leistung zu zeigen und ihn wieder zu dem Spieler machen, den wir alle doch so vermissen. Gegen Elche sah das Ganze schon ziemlich vielversprechend aus. Neymar hingegen ist noch jung und muss physisch unbedingt noch zulegen. Ich glaube, er ist nicht in der Lage, pro Spiel zwölf Kilometer abzuspulen. Er wirkt auf mich ziemlich zerbrechlich und muss sich an die harte Gangart hier in Europa gewöhnen. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass beide in den nächsten paar Jahren mehr für die Mannschaft leisten werden und die harte Arbeit mit Erfolg belohnt wird.
Alle Offensivleute sollten sich Messi, Villa und Pedro von der Saison 2010/2011 als Vorbild nehmen. Bis heute habe ich keine Frontreihe gesehen, die nur annährend so viel bei Ballverlust gearbeitet hat. Mit Suárez und Pedro haben wir ja schon zwei Kämpfer, die sich für nichts zu schade sind, und wenn sich nun Messi und Neymar dazu gesellen, dann sieht die Zukunft rosig aus.“
Ihr seid gefragt: Was sind eure konkreten Vorstellungen für den neuen Kader?
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